Lieder jenseits der Menschen und kodierte Zeit: Paul Celan (1920-1970). Zum Gedenken.

Der Dichter Paul Celan (1920-1970) brachte vor allem mit seinem Gedicht ‘Todesfuge’ das Unaussprechliche, die Vernichtung der europäischen Juden, in eine einzigartige sprachliche Form. Sein späteres lyrisches Werk überführt diese tiefe Verwundung in einen Dialog. Celans lyrische Kodierungen sind so konkret wie verletzlich. Er, der vielleicht bedeutendste, verdichtendste Lyriker deutscher Sprache seit Hölderlin und Trakl, Jude aus der Bukowina, war zugleich von deutscher Kultur und Literatur nachhaltig fasziniert. Dies kulminiert in seiner verfehlten Begegnung mit Martin Heideggers Seinsdenken. Daran ist zu erinnern.