568 Seiten
€49,– / €[A] 50,40
ISBN 978-3-495-49052-5
Heideggers Denken und Person stehen seit der Publikation der Schwarzen Hefte 2014 erneut im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Diskussionen fokussieren sich in erratischer Entgegensetzung von Apologie und Verteidigung auf die zu Recht inkriminierten antisemitischen
Äußerungen, wie sie dort dokumentiert sind. Damit erreicht die Debatte einen sachlichen und hermeneutischen Nullpunkt, an dem Heideggers Philosophie nicht mehr in ihrem Eigenrecht zur kritischen Entfaltung kommt.
Das vorliegende Buch unternimmt demgegen über den umfassend ansetzenden Versuch, Heideggers Denken und seine wesentlichen Kontexte in eine neue Gesamtsicht zu bringen: Heideggers Oeuvre, das »Wege, nicht Werke« dokumentieren sollte, wird als Zeugnis einer unabgeschlossenen Selbstverständigung verstanden. Elementare Probleme hierbei sind:
Welchen Aussage- und Argumentationsweisen folgte Heidegger? Wie zwingend oder wie kontingent sind sie? Ist es zutreffend, dass Heidegger nichts von Freiheit verstand? Welche Rolle spielen Kant oder Nietzsche auf Heideggers Denkweg? Bislang übersehene Perspektiven, wie Heideggers selbstkritisches Potenzial, werden besonders akzentuiert.
Das Buch würdigt Heidegger als vorläufig letzten Denker mit einer Jahrhundertperspektive und weist zugleich auf die Problematik und Aporetik seines Ansatzes hin.